Online-Konferenz-Tools im Vergleich

Online-Konferenz-Tools im Vergleich
adobe stock / nenetus

Seit Homeoffice-Zeiten und Remote-Working sprunghaft gewachsen sind, ist ebenso auch die Nachfrage nach geeigneten Plattformen für Online-Konferenzen angestiegen. Der unübersichtliche Markt macht die Auswahl nicht gerade leicht. Auch sind die Ansprüche an die Plattform sehr unterschiedlich.

Wir schauen uns hier Microsoft Teams, Skype for Business, Zoom, GoTo Meeting und Jitsi im Kurzporträt an. Da an diesen Produkten ständig weiterentwickelt wird (außer bei Skype) kann es sein, dass sich hier beschriebene Funktionen schnell ändern. Daher also: es gilt im Moment nach bestem Wissen – morgen kann es anders sein.

Microsoft Teams

Nach einer Leserumfrage kommt Teams auf den ersten Platz der Beliebtheit. Teams gehört einerseits zur Office 365-Welt, kann aber auch mit einem kostenlosen Microsoft-Konto genutzt werden.

Wichtigste Merkmale:

Die Integration in die Microsoft-Welt, Einladen über den Outlook-Kalender ist ebenso einfach wie das Erstellen einer „normalen“ Besprechung. Vielleicht am Wichtigsten: das gemeinsame zeitgleiche Bearbeiten von Dateien.

Grenzen:

Man sieht bei der Videokonferenz maximal 9 Personen gleichzeitig. Als nonverbales Feedback in Form einer Geste gibt es nur das Handheben. Das integrierte Whiteboard ist sehr sparsam ausgestattet – doch die alternativ nutzbare Microsoft Whiteboard-App ist sehr performant.

Ausführliche Informationen zu Microsoft Teams finden Sie in der März-Ausgabe 2020 und in der September-Ausgabe 2020 des sekretaria magazins.

Skype for Business

Noch immer sehr beliebt und bei Outlook-Nutzern, die nicht auf online-Server setzen auch noch viele Jahre wichtig (bis 2025) ist Skype for Business.

Wichtigste Merkmale:

Die Integration in die Microsoft-Welt, Einladen über den Outlook-Kalender. Dateien können in den virtuellen Raum hochgeladen werden. Es gibt ein gutes Whiteboard, eine F&A-Funktion sowie eine Umfrage. Letztere sind über ein Untermenü zu finden.

Grenzen:

Man sieht bei einer Videoverbindung nur 5 Videobilder gleichzeitig. Alle anderen Teilnehmenden sind nur als Initialen zu sehen. Durch unterschiedliche Versionen ist die Kompatibilität über Firmengrenzen hinweg manchmal schwierig.

Zoom

Steiler Aufstieg, schneller Fall, man berappelt sich – gutes Produkt. So die Kurzzusammenfassung. Zoom war der „ShootingStar“ der Online-Meetings. Punktete durch großzügiges Feemium, einfachen Zugang, gute Videobilder. Doch zeigten sich in diesem Frühjahr eklatante Sicherheitsmängel. Dadurch war Zoom plötzlich „non-grata“. Mittlerweile ist das Sicherheitskonzept angepasst und man arbeitet mit Spitzenpersonal an einer Ende-zu-Ende Verschlüsselung, die allen Ansprüchen genügen soll.

Wichtigste Merkmale:

Videobilder für bis zu 100 Teilnehmende. Breakout-Sessions (Kleingruppenräume). Whiteboard und Kommentarfunktion. Outlook-Add-in verfügbar. Teilen von iPhone oder iPad möglich.

Grenzen:

Keine gemeinsamen Dateien. Zwar lassen sich im Chat Dateien hochladen, doch diese sind nur dazu bestimmt, von den Teilnehmenden heruntergeladen zu werden.

Ein ausführliches Zoom-Tutorial finden Sie in der Oktober-Ausgabe 2020  des sekretaria magazins.

GoToMeeting

GoToMeeting hat sich das Motto „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ zu eigen gemacht und zeichnet sich durch wirklich intuitive Bedienbarkeit und eine klare Struktur aus. Man wirbt mit besonders guter Übertragungsqualität.

Wichtigste Merkmale:

Klares Konzept ohne Schnick-Schnack. Die Audio-Eeinstellungen sind sehr leicht zu finden und umstandslos bedienbar. GoToMeeting ist das schlichteste Produkt der Familie. Es gibt auch noch GoToTraining und GoToWebinar mit jeweils größerem Funktionsumfang.

Grenzen:

GoToMeeting hat außer Screensharing und Chat keine Interaktionen im Gepäck. Ein Whiteboard ist nur für iOS verfügbar. Chat und Teilnehmerliste können nicht gleichzeitig angezeigt werden.

Jitsi

Nach den Querelen um Zoom kam die große Stunde von Jitsi. die Open-Source-Software punktet durch den Verzicht auf jegliche Konten und Apps. Jitsi-Meet läuft einfach im Browser. Nur der Veranstalter des Meetings muss sich anmelden. Alle Teilnehmenden brauchen gar nichts außer dem Link. Es ist Open Source, lässt sich auf eigenen Servern hosten. Dadurch kann es die Lösung für alle sein, die Cloud-Lösungen nicht trauen wollen oder sollen.

Wichtigste Merkmale:

Jitsi hat Konnektoren zu Slack und zum Google Konto. Man kann eine Session direkt auf Youtube streamen, wenn man mehr sehr Personen erreichen möchte. Ein Youtube-Video kann direkt eingespielt werden. Außerdem macht Jitsi eine interessante Statistik: Welcher Teilnehmer hat wie lange gesprochen.

Grenzen:

Außer Chat und Hand heben gibt es kaum Interaktionsmöglichkeiten.

Angeblich sollte Jitsi auch mit dem Outlook 365-Kalender zusammenarbeiten, doch das hat weder mit meinem Geschäftskonto noch meinem persönlichen Konto geklappt. Mit dem Google Kalender allerdings anstandslos.

LEKTÜRE

Digital anders arbeiten: Effektive Methoden und neue Tools für den heutigen Büroalltag. Sigrid Hess., Redline 2019

Die Autorin Sigrid Hess schafft Strukturen – für Dokumente, Teams und Arbeitsprozesse. Sie schreibt über den Alltag in den Büros – und vor allem darüber, wie man selbigen reibungsarm gestaltet. www.effektiv-am-pc.de