Wie Sie Social Media zur Azubi-Suche richtig einsetzen

Social Media zur Azubi-Suche richtig einsetzen
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Die Bewerberzahlen gehen in den meisten Unternehmen zurück – der demographische Wandel lässt grüßen. Außerdem muss man die neue „Generation Z“ anders erreichen. Aber was können Sie genau tun? Um wieder mehr gute Bewerbungen zu erhalten schlägt Ihr Chef vor: „Machen Sie doch mal was bei Facebook…“

Social Media – ist das Facebook?

Zuerst einmal: Social Media ist nicht nur Facebook, sondern unendlich viel mehr. Dazu gehören auch die Videoplattform YouTube, die Dienste Pinterest und Instagram, Snapchat, Twitter, Google+ und viele weitere.  Aber der mit Abstand beliebteste Dienst ist weiterhin Facebook.

Natürlich können Sie Facebook für Ihr Ausbildungsmarketing nutzen, Sie werden damit auch sicher einen großen Teil Ihrer Zielgruppe erreichen. Aber bitte bedenken Sie folgendes: Eine Facebook-Unternehmensseite lässt sich nicht eben nebenher betreiben. Soll die Aktion erfolgsführend sein, müssen Sie die Seite regelmäßig pflegen, täglich oder zumindest mehrmals wöchentlich einen Beitrag veröffentlichen (etwas „posten“ in der Fachsprache) und auf Nutzerkommentare möglichst umgehend reagieren. Überlegen Sie also vorher gut, ob Sie sich dafür regelmäßig Zeit nehmen können und wollen.

Schritt für Schritt zum Ausbildungsmarketing

In wenigen Schritten kommen Sie so zu Ihrer eigenen Facebook Unternehmensseite:
1. Legen Sie ein persönliches Profil bei Facebook an (mit Ihrem eigenen Namen)
2. Erstellen Sie danach eine Facebook Fanpage – das ist Ihre Unternehmensseite, dafür gehen Sie auf https://www.facebook.com/pages/create.php und folgen den Anleitungen
3. Danach füllen Sie Ihr Unternehmensprofil so vollständig wie möglich aus, denken Sie vor allem an das Impressum!
4. Design für Ihre Unternehmensseite: Suchen Sie passende Grafiken für das Profilbild und das Titelbild heraus oder lassen Sie sich passende Bilder erstellen. Sparen Sie hier nicht an der falschen Stelle, ihr Unternehmensauftritt muss professionell wirken.

Nun sollten Sie Ihre Seite mit Inhalten füllen, am besten erstellen Sie dafür einen kleinen Redaktionsplan. Mit ihm planen Sie, was Sie wann posten wollen. Behalten Sie dabei immer im Hinterkopf was Ihre Zielgruppe interessiert. Ein Redaktionsplan könnte beispielsweise folgende Themen beinhalten:

  • Infos über das Unternehmen (wohldosiert und zielgruppengerecht)
  • Infos zur Ausbildung, zu den Ausbildungsberufen, Ihren Benefits für Azubis, etc.
  • Berichte von Auszubildenden zu aktuellen Projekten, zur Berufsschule, ein kleiner Wochenbericht, der erste Messeeinsatz, ein Azubi-Seminar etc.
  • Regelmäßig ein passendes Bild mit oder ohne Kommentar (Bilder sollten Sie auch bei allen anderen Beiträgen so oft wie möglich einbauen, Facebook funktioniert sehr visuell).
  • Das gleiche gilt für passende Videos. Vielleicht wäre dies ein interessantes Projekt für Ihre Azubis? In einem kurzen 2-Minuten-Video das Unternehmen vorstellen.
  • Aktuelle Themen aufgreifen, wo dies angebracht und passend ist.
  • Zitate, Sprüche, etc.: Alles was zu Ihrem Unternehmen, Ihrem Leitbild, Ihren Produkten und zu Ihrer Ausbildung passt.
  • Auch Infos zu neuen Produkten können Sie hier posten, allerdings wohl dosiert, es soll eine Azubi-Seite und keine Werbeseite sein.

Tipps für die Unternehmensseite bei Facebook

Achten Sie darauf, eine Unternehmensseite zu erstellen. Viele Betreiber verwenden fälschlicherweise ein privates Profil für ihr Unternehmen. Dies ist zum einen rechtlich nicht korrekt, zum anderen entstehen Ihnen auch viele Nachteile. Zum Beispiel können Sie keine „Gefällt-mir“-Angaben erhalten. Wenn Sie Bilder posten, beachten Sie unbedingt die Bildrechte, andernfalls riskieren Sie eine Abmahnung.

Am Anfang müssen Sie sich eine Fan-Gemeinde aufbauen. Hierzu sollten Sie selbst möglichst aktiv bei Facebook sein, andere Beiträge kommentieren und “liken”, sich engagieren und an Gruppen beteiligen, Hilfestellung geben bei Fragen, etc. Unterstützen können Sie Ihre Aktivitäten auch durch Facebook-Werbeanzeigen.

Reagieren Sie zügig auf Kommentare und Anfragen Ihrer Nutzer. Daher reicht es nicht, 2 – 3 mal pro Woche bei Facebook vorbeizuschauen. Ihre „Fans“ erwarten schnelle Reaktionen, optimal wäre eine Antwortzeit von unter einer Stunde zu Ihren Geschäftszeiten.


Die Autorin Daniela Gieseler ist sekretaria-Expertin und hat als Inhaberin von AzubiScout täglich mit den vielfältigen Themen rund um die Ausbildung zu tun. Sie ist staatlich geprüfte Betriebswirtin mit dem Schwerpunkt Marketing und nach ihrer Tätigkeit als Marketing Managerin und Ausbildungsverantwortliche ist das Thema Ausbildungsmarketing einer ihrer Schwerpunkte. Hierzu führt sie Beratungen durch, coacht Personal- und Ausbildungsverantwortliche und leitet entsprechende Projekte im Auftrag ihrer Kunden. Außerdem gibt sie zu diesen und anderen Themen regelmäßig Seminare.