20 falsch verwendete deutsche Begriffe

20 falsch verwendete deutsche Begriffe
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Sie schreiben jeden Tag dutzende Briefe, E-Mails und Nachrichten. Natürlich kennen Sie sich mit der deutschen Sprache bestens aus, sind fit in Rechtschreibung und verfassen verständliche Geschäftsbriefe. Aber trotzdem – es gibt bestimmte deutsche Wörter und Begriffe, die fast jeder falsch verwendet.

Deutsche Wörter, die viele Menschen falsch verwenden

Wir haben eine Übersicht zusammengestellt. Erkennen Sie sich wieder?

1. Sinn machen

Beispielsatz: “Dein Argument macht keinen Sinn.”

Dieser Fehler ist wohl durch eine Übersetzung der englischen Wendung “it makes sense“ entstanden. Aber im Deutschen kann nichts Sinn machen. Allerdings kann etwas Sinn ergeben oder Sinn haben.

Besser: “Dein Argument ergibt keinen Sinn.”

2. Scheinbar

Beispielsatz: “Der mutmaßliche Täter hat scheinbar der alten Dame die Handtasche entrissen.”

Das würde eigentlich bedeuten, dass er ihr die Handtasche nur zum Schein entrissen hat. Denn scheinbar bezeichnet einen Sachverhalt, der nur zum Schein – und nicht wirklich – eingetreten ist. Wenn ein Sachverhalt augenscheinlich eingetreten ist, aber noch keine endgültigen Beweise vorliegen, sollte man das Wort “anscheinend” verwenden

Richtig: “Der mutmaßliche Täter hat anscheinend der alten Dame die Handtasche entrissen.

3. Möchte

Beispielsatz: “Ich möchte Sie auf unser neues Angebot hinweisen.”

Diesen Satz liest man beinahe täglich und er legt nahe, dass es sich um einen Wunsch handelt. Da der Redner seinen Wunsch aber schon in die Tat umgesetzt hat, klingt es unbeholfen.

Besser: “Gerne weise ich Sie auf unser neues Angebot hin.”

4. Infos

Beispielsatz: “Weitere Infos findet ihr im Anhang dieser E-Mail.”

Ganz kurz: Info ist die Abkürzung von Information. Aber das bedeutet nicht, dass Infos die Abkürzung von Informationen ist…

Richtig: “Weitere Informationen findet ihr im Anhang dieser E-Mail.”

5. Würde

Beispielsatz: “Ich würde sagen, dass…”

Das bedeutet eigentlich, dass du es nicht sagen wirst – der Konjunktiv ist in diesem Kontext grammatisch unsinnig und schwächt darüber hinaus deine Aussage erheblich ab.

Besser: Sag es einfach – ohne Konjunktiv.

6. Wegen dem/dir/mir

Beispielsatz: “Ich bin wegen dem Stau am Mittleren Ring zu spät gekommen.”

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Nach wegen steht der Genitiv. Und auch deine Freunde sind nicht wegen dir zu spät gekommen, sondern deinetwegen.

Richtig: “Ich bin wegen des Staus am Mittleren Ring zu spät gekommen.”

7. Dasselbe

Beispielsatz: “Ich habe dasselbe Auto wie mein Kollege.”

Ach, dann teilst du dir mit deinem Kollegen ein Auto? Achtung: Dasselbe ist nicht das Gleiche.

Richtig: “Ich habe das gleiche Auto wie mein Kollege.”

8. Sylvester

Beispielsatz: “Wir feiern Sylvester dieses Jahr in London.”

Sylvester ist richtig geschrieben, wenn von Schauspieler Sylvester Stallone die Rede ist. Der letzte Tag des Jahres wird allerdings Silvester genannt.

Richtig: “Wir feiern Silvester dieses Jahr in London.”

9. PIN-Nummer

Beispielsatz: “Ich habe meine PIN-Nummer vergessen.”

PIN bedeutet persönliche Identifikationsnummer. Deshalb handelt es sich auch hier um eine Doppelung und du kannst einfach nur PIN oder PIN-Code sagen.

Richtig: “Ich habe meinen PIN-Code vergessen.”

10. In keinster Weise

Beispielsatz: “Ich stimme in keinster Weise zu.”

In keiner Weise kann nicht gesteigert werden, denn es bedeutet sinngemäß ja schon, dass es unmöglich ist. Das Gleiche gilt übrigens für das Einzige und das Optimale.

Richtig: “Ich stimme in keiner Weise zu.”

11. Spiegelverkehrt

Beispielsatz: “Das Bild wird spiegelverkehrt angezeigt.”

Das Wort findet man zwar im Duden, jedoch ist die Bezeichnung unsauber. Es ist strenggenommen seitenverkehrt.

Besser: “Das Bild wird seitenverkehrt angezeigt.”

12. Lohnenswert

Beispielsatz: “Besonders gefiel mir der lohnenswerte Einsatz des Kollegen Müller.“

Das Wort lohnenswert steht sogar im Duden – es ergibt aber keinen Sinn. Strenggenommen bedeutet lohnenswert “des Lohnens wert“. Wer sich also eleganter ausdrücken möchte, sollte stattdessen das Wort lohnend verwenden.

Besser: “Besonders gefiel mir der lohnende Einsatz des Kollegen Müller.“

13. Sorgen

Beispielsatz: “Die Entscheidung des Trainers sorgte für Streit mit den Spielern.”

Das ist unschön formuliert – passender wären die Verben verursachen oder führen. Für etwas sorgen bedeutet eigentlich, für etwas Sorge zu tragen.

Besser: “Die Entscheidung des Trainers führte zu Streit mit den Spielern.”

14. Ungrammatikalisch

Beispielsatz: “Dieser Satz ist ungrammatikalisch.”

Oh ja, das ist er, denn das Wort gibt es nicht. Ein Satz kann grammatikalisch gesehen inkorrekt sein, aber auf gar keinen Fall “ungrammatikalisch”.

Richtig: “Dieser Satz ist grammatikalisch gesehen inkorrekt.”

15. Meines Wissens nach

Beispielsatz: “Meines Wissens nach fiel die Berliner Mauer am 9. November 1989.”

Ganz kurz: Das Wort nach könnt ihr euch sparen – das ist unnötig und falsch. Das gilt auch bei der Wendung meines Erachtens.

Besser: “Meines Wissens fiel die Berliner Mauer am 09. November 1989.”

16. „Der Ärger ist vorprogrammiert.“

Wer etwas programmiert, ob eine Videoaufnahme, eine Software oder eben Ärger, tut dies in der Regel vor der Benutzung. Man programmiert den Videorekorder eben im Vorfeld, damit er einen Film aufzeichnet.

Wenn etwas vorprogrammiert ist, handelt es sich also um eine Wortdopplung. Man spricht ja auch nicht von einer toten Leiche oder einem weißen Schimmel.

17. „Das ist gang und gebe.“

Bei vielen Menschen ist es leider gang und gäbe, diese Redewendung falsch zu schreiben und auszusprechen. Vom Wortursprung bezieht sich „gang und gäbe“ auf Zahlungsmittel, die weit verbreitet und damit gültig waren. In Europa ist beispielsweise der Euro gang und gäbe.

18. „Der Erfolg kam dank Mund-zu-Mund-Propaganda.“

Das ist ein Ausdruck, mit dem viele um sich werfen. Tatsächlich ergibt er aber überhaupt keinen Sinn. Hier werden der korrekte Begriff „Mundpropaganda“ und die „Mund-zu-Mund-Beatmung“ miteinander verschmolzen.

Kleine Eselsbrücke: Mundpropaganda betreibt man, indem man mündlich etwas weiterempfiehlt. Da niemand anderen Menschen etwas in den Mund sagt, müsste es — wenn überhaupt — Mund-zu-Ohr-Propaganda heißen. „Mund-zu-Mund-Propaganda“ klingt eher nach küssen oder Rettungswagen — und ist vermutlich nicht das, was ausgedrückt werden soll.

19. „Hast Du die AGBs nicht gelesen?”

Bevor man willkürlich Buchstaben an Abkürzungen hängt, sollte man kurz innehalten und darüber nachdenken, was die Abkürzung ausgeschrieben bedeutet. Im Fall von AGB nämlich „Allgemeine Geschäftsbedingungen“ — und ihr müsst zugeben, dass „Allgemeine Geschäftsbedingungens“ nicht gerade elegant klingt.

20. „Er hat über 50 Euro dafür bezahlt.”

„Über“ benutzt man immer dann, wenn es um räumliche Dinge geht. „Mehr als“ wird dagegen nur bei Zahlen verwendet. Richtig heißt es also: „Er hat mehr als 50 Euro dafür bezahlt.“

Quellen für diese Beispiele:

www.huffingtonpost.de