Ausbilderschein: Machen Sie sich unentbehrlich

Tragen Sie zu einer zukunftssicheren Ausbildung in Ihrem Unternehmen bei

Ausbilderschein: Machen Sie sich unentbehrlich
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Gerade kleine und mittelständische Betriebe treibt die Frage um, wie sie genügend Bewerber für ihre Lehrstellen finden. Eine Lösung: die individuelle, zukunftssichere Ausbildung. Machen Sie Ihren Ausbilderschein und stellen Sie die hohe Qualität in der Lehre Ihres Unternehmens sicher.

Setzen Sie sich als Ausbilderin dafür ein, dass die gute Ausbildung für Ihr Unternehmen zum Markenzeichen wird. Die Ausbilderqualifizierung bietet Ihnen die Chance, an der Sicherung des Fachkräftebedarfs mitzuwirken und sich weiterzuentwickeln. Als Ausbilderin übernehmen Sie Verantwortung für junge Menschen und begleiten sie durch die Ausbildung. Durch die Arbeit mit ihnen bleiben Sie auf dem neuesten Stand. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, betrieblich aufzusteigen und Ihren Arbeitsplatz zu sichern.

Rechtliche Bedingungen und Voraussetzungen

Laut Ausbilder-Eignungsverordnung aus dem Jahr 2009 müssen Ausbilder und Ausbilderinnen, die in anerkannten Ausbildungsberufen ausbilden, nachweisen, dass sie berufs- und arbeitspädagogische Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erworben haben. Sie ergeben sich aus dem Berufsbildungsgesetz (§ 28 Abs. 1 Satz 2 BBiG).

Die Ausbildereignungsprüfung (Ausbilderschein)

Diese umfasst eine praktische und eine mündliche Prüfung vor den Kammern. In der schriftlichen Prüfung gibt es vier Handlungsfelder:

  • Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
  • Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
  • Ausbildung durchführen
  • Ausbildung abschließen

Die mündliche (praktische) Prüfung findet entweder als Unterweisung oder Präsentation von jeweils 15 Minuten statt.

  • Eine Unterweisung ist eine praktische Unterweisung am Arbeitsplatz, die Sie mit einem Auszubildenden oder einer anderen Person vor dem Prüfungsausschuss durchführen.
  • Bei einer Präsentation stellen Sie eine Ausbildungseinheit vor, so wie sie im Unternehmen durchgeführt werden könnte.

Zur mündlichen Prüfung gehört zudem ein 15-minütiges Prüfungsgespräch. Die Unterweisung bzw. Präsentation sowie das Gespräch fließen zu jeweils 50 Prozent in die Benotung ein.

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Die Qualifikation für den Ausbilderschein

Neben der Prüfung müssen Sie die Qualifikation für den Bereich haben, den Sie ausbilden möchten. Sie müssen also zum Beispiel selbst die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement oder eine vergleichbare Ausbildung oder Studium erfolgreich abgeschlossen haben oder über jahrelange Berufserfahrung verfügen.

Professionelle Vorbereitung

Auf die Prüfung und Ihre Tätigkeit als Ausbilderin können Sie sich in einem Vorbereitungslehrgang gezielt vorbereiten.

Rechtssicher handeln

Inhalte sind zum Beispiel die Eignungskriterien eines künftigen Auszubildenden, des Ausbilders und der Ausbildungsstätte, die Berufsschulpflicht, Regelungen zur Verkürzung oder Verlängerung der Ausbildung, Umgang mit der Ausbildungsordnung und das Prüfungswesen.

Methodisch-didaktisches Rüstzeug

PRAXIS-TIPP

Die Prüfung kann jeder ohne eine bestimmte schulische Vorbildung oder Berufsausbildung ablegen.

Der Hauptanteil der Schulung umfasst den methodisch-didaktischen Bereich: Hier lernen Sie, die Ausbildung zu planen und durchzuführen. Inhalte sind unter anderem Lernen, unterschiedliche Ausbildungsmethoden sowie deren Einsatz und vor allem das „selbstgesteuerte Lernen“: Der Auszubildende plant betriebliche Arbeitsaufgaben, führt sie durch und kontrolliert sich selbst – alles Anforderungen an eine zukünftige Fachkraft.

Pädagogische Schulung

Letztlich geht es im pädagogisch-psychologischen Teil um Verhaltensauffälligkeiten, Lernschwierigkeiten, Konfliktmanagement und um die Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen. Hier erfahren Sie auch, wie externe Stellen, zum Beispiel Ausbildungsberater der Kammern, Sie unterstützen.

Die Autorin Elisabeth Uhlenbrock ist freiberufliche Dozentin in der Erwachsenenbildung. Vor allem führt sie für verschiedene Kammern, überwiegend für die IHK Nordwestfalen in Münster, Ausbildereignungslehrgänge durch.