Die 5 wichtigsten Regeln für ein Kondolenzschreiben

Kondolenzschreiben
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Was schreibt man, wenn Worte fehlen? Ein Kondolenzschreiben zu verfassen,  ist eine besondere Herausforderung – denn Mitgefühl auszudrücken, ohne zu aufdringlich zu wirken, verlangt Feingefühl. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie ein Kondolenzschreiben richtig aufbauen, welche Form und Gestaltung angemessen sind und worauf Sie besser verzichten sollten. Außerdem erhalten Sie praktische Tipps und eine Beispielformulierung, die Ihnen beim Schreiben helfen.

5 Tipps für ein einfühlsames Kondolenzschreiben

  1. Schlicht und stilvoll gestalten: Verwenden Sie weißes, unbedrucktes Papier und einen neutralen Umschlag. Eine dezente Gestaltung wirkt würdevoll und respektvoll.
  2. Ehrlich und persönlich schreiben: Vermeiden Sie standardisierte Vorlagen. Individuelle Worte und persönliche positive Erinnerungen zeigen echtes Mitgefühl und Betroffenheit und spenden Trost.
  3. Taktvoll formulieren: Wählen Sie einen schlichten, respektvollen Ton und halten Sie sich kurz. Wenige, aufrichtige Sätze sagen oft mehr als lange Erklärungen.
  4. Klare Struktur nutzen: Gliedern Sie Ihr Schreiben in drei Teile: eine einleitende Anteilnahme, einen persönlichen Bezug und einen wertschätzenden Abschluss.
  5. Rechtzeitig und respektvoll abschließen: Senden Sie Ihr Kondolenzschreiben innerhalb weniger Tage nach Bekanntwerden des Trauerfalls. Wählen Sie eine angemessene Grußformel und – falls passend – ein ehrliches Hilfsangebot.

Beispiel-Kondolenzschreiben

Lieber Herr Meier,

mit großer Betroffenheit habe ich vom Tod Ihrer Frau erfahren. Die Nachricht hat mich sehr bewegt, und ich möchte Ihnen mein aufrichtiges Beileid aussprechen.

Ich werde Frau Meier als einen Menschen in Erinnerung behalten, der durch seine Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft beeindruckte. Besonders ihre humorvolle Art hat unsere Begegnungen immer bereichert. Auch ihre Zuverlässigkeit und die Leidenschaft, mit der sie ihre Aufgaben erfüllte, waren für viele von uns ein Vorbild. Gespräche mit ihr waren nie oberflächlich – sie hatte immer ein offenes Ohr und fand die richtigen Worte, um anderen Mut zu machen. Für all diese Eigenschaften werden sie viele sehr vermissen.

Bitte seien Sie gewiss, dass meine Gedanken in dieser schweren Zeit bei Ihnen und Ihrer Familie sind. Wenn ich Sie in irgendeiner Weise unterstützen kann, lassen Sie es mich bitte wissen.

In stiller Anteilnahme
[Unterschrift]

Aufbau eines Kondolenzschreibens – Anleitung mit Beispielen

1. Schritt: Die richtige Anrede im Kondolenzschreiben

Die Anrede ist der erste Eindruck Ihres Kondolenzschreibens. Wählen Sie deshalb eine persönliche Form, die Ihrer Beziehung zu den Hinterbliebenen entspricht.

  • Für Kolleginnen oder Kollegen: „Liebe Frau Schmidt“ oder „Lieber Herr Müller“.
  • Für geschäftliche Kontakte oder weniger vertraute Personen: „Sehr geehrte Frau Schmidt“.
  • Für enge private Beziehungen: auch der Vorname ist angemessen: „Liebe Inge“

Extratipp: Orientieren Sie sich immer daran, wie nah die verstorbene Person oder die Angehörigen Ihrem Unternehmen bzw. Ihnen selbst standen. Ein Kondolenzschreiben an Geschäftspartner sollte formeller formuliert sein als ein Brief an eine langjährige Kollegin.

Wichtig: Betreffzeilen oder Diktatzeichen haben in einem Kondolenzbrief keinen Platz. Sie wirken zu sachlich und stören die persönliche, einfühlsame Tonalität eines solchen Schreibens.

2. Schritt: Eigene Betroffenheit ausdrücken

Beginnen Sie Ihr Kondolenzschreiben mit Worten, die Ihre eigene Bestürzung zeigen. So spüren die Hinterbliebenen sofort, dass der Verlust Sie persönlich berührt.

Mögliche Formulierungen:

  • „Mit großer Betroffenheit haben wir vom Tod Ihres Mannes erfahren.“
  • „Wir sind noch immer fassungslos über den plötzlichen Tod Ihrer Frau …“
  • „Die Nachricht vom Tod Ihrer Tochter hat uns sehr bestürzt.“
  • „Die Nachricht, dass Herr Meier uns für immer verlassen hat, hat uns tief getroffen.“

Extratipp: Wählen Sie eine Formulierung, die zu Ihrer Beziehung zu den Hinterbliebenen passt. So vermeiden Sie Floskeln und zeigen echte Anteilnahme.

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3. Schritt: Den Verstorbenen würdigen

Ein Kondolenzschreiben gewinnt an Tiefe, wenn Sie den Verstorbenen mit einigen persönlichen Worten würdigen. So zeigen Sie, dass er oder sie geschätzt wurde – beruflich wie menschlich. Selbst wenn Sie die Person nicht gut kannten, lässt sich meist ein ehrlicher Bezug herstellen.

Wenn ein Geschäftspartner verstorben ist:

  • „Wenn wir an die gemeinsamen Projekte mit Ihrem Herrn Meier zurückdenken, erinnern wir uns nicht nur seiner Kompetenz und Tatkraft, sondern vor allem an seinen Humor und sein mitreißendes Lachen.“
  • „Die Treffen mit Ihrer Frau Schmidt waren immer geprägt von ihrer Leidenschaft für unsere Projekte. Ohne ihr Engagement wäre vieles nicht möglich gewesen.“

Wenn ein (ehemaliger) Kollege oder eine (ehemalige) Kollegin verstorben ist:

  • „Die Zuverlässigkeit, mit der Ihr Mann seine Aufgaben all die Jahre erledigt hat, ist noch immer vorbildhaft für unsere ganze Abteilung.“
  • „Noch können wir uns gar nicht vorstellen, wie wir ohne das Wissen Ihrer Frau, ohne ihre Energie und gute Laune weiterarbeiten sollen.“

Wenn Angehörige von Kollegen oder Kolleginnen verstorben sind:

  • „Wir alle wissen, wie sehr Sie Ihre Familie lieben, wie viel Kraft und Ruhe Sie daraus ziehen. Umso schwerer fallen uns nun die Worte, um Ihnen unser Mitgefühl auszudrücken.“
  • „Als uns Ihre Frau bei unserer letzten Weihnachtsfeier besuchte, hat uns ihre sympathische und offene Art, auf Menschen zuzugehen, auf Anhieb für sie eingenommen.“
  • „Wir alle bewundern, wie aufopferungsvoll Sie sich in den vergangenen Monaten um Ihre Mutter gekümmert haben. Nun nach all der Zeit des Hoffens Abschied nehmen zu müssen, fällt sicherlich sehr schwer.“
  • „Wir erstarren bei dem Gedanken, dass Sie die kleine Amelie nun gehen lassen mussten. Wann immer sie bei uns vorbeikam, um Sie, ihren „Papa“, gemeinsam mit ihrer Mutter von der Arbeit abzuholen, zauberte sie uns mit ihrer Fröhlichkeit und Aufgewecktheit ein Lächeln auf die Lippen.

4. Schritt: Grußformel und Hilfsangebot

Beenden Sie Ihr Kondolenzschreiben mit einer respektvollen Grußformel. Achten Sie darauf, den Ton schlicht und zeitgemäß zu halten. Häufig ist es auch passend, den Hinterbliebenen ein Hilfsangebot zu machen – sofern die Beziehung nah genug ist.

  • „Wir sind in diesen Stunden in Gedanken bei Ihnen und Ihrer Familie. Wenn es irgendetwas gibt, das wir für Sie tun können, lassen Sie es uns bitte wissen.“
  • „Wir wünschen Ihnen, dass Sie in den kommenden Tagen Menschen um sich haben, die Ihnen Trost und Kraft spenden können. Bitte teilen Sie uns mit, ob wir etwas für Sie und Ihre Familie tun können.“
  • „Wir trauern mit Ihnen und Ihrer Familie.“
  • „Unser Mitgefühl gilt auch seiner Ehefrau und seiner Familie.“ (bei Geschäftspartnern)

Form und Gestaltung eines Kondolenzschreibens

Ein Kondolenzschreiben sollte immer schlicht und respektvoll wirken. Verzichten Sie auf Firmenbriefpapier und verwenden Sie stattdessen hochwertiges, weißes und unbedrucktes Papier. Auch der Umschlag sollte neutral sein: weiß, ohne Fenster, handschriftlich adressiert und mit einer Briefmarke versehen.

Extratipp: Schwarz umrandetes Trauerpapier ist ausschließlich für enge Familienangehörige gedacht. Verwenden Sie daher besser neutrales Briefpapier.

Handschrift zeigt persönliche Anteilnahme

Am persönlichsten wirkt ein Beileidsbrief, wenn er handschriftlich verfasst ist. Ist die Handschrift schwer lesbar, so sollten Sie wenigstens Anrede, Grußformel und Unterschrift mit der Hand schreiben.

Wichtig: schnell reagieren und echtes Mitgefühl zeigen

Ein Kondolenzschreiben sollte möglichst zeitnah verschickt werden – am besten innerhalb weniger Tage nach Bekanntwerden des Trauerfalls. Später eintreffende Briefe können schmerzhafte Erinnerungen wecken oder als mangelndes Mitgefühl wahrgenommen werden.

Übersicht: Wichtige Regeln für ein Kondolenzschreiben

Korrekte Form und Gestaltung Das sollten Sie vermeiden
Erscheinungsbild Schlicht und respektvoll gestaltet, neutraler Umschlag (weiß ohne Fenster) Firmenbriefpapier, Papier mit Logo, buntes, bedrucktes Papier, Umschlag mit Sichtfenster
Papier Neutrales Briefpapier Schwarz umrandetes Trauerpapier (nur für enge Familienangehörige)
Schrift Handschriftlich verfassen; wenn Handschrift schwer lesbar: zumindest Anrede, Grußformel, Unterschrift von Hand Vollständig maschinell geschrieben ohne persönliche Note
Tonalität Echte Anteilnahme ausdrücken, schlicht und respektvoll Übertriebene Formulierungen oder distanzierte, formelhafte Sprache
Versandzeitpunkt Innerhalb weniger Tage nach Bekanntwerden des Trauerfalls Zu spät abgeschickte Briefe wirken distanziert und können schmerzhafte Erinnerungen wecken

Worauf Sie im Kondolenzschreiben unbedingt verzichten sollten

Einfühlsame Worte sind wichtig – doch genauso entscheidend ist es, bestimmte Formulierungen zu vermeiden. Sie können schnell distanziert oder sogar verletzend wirken. Folgende Punkte sollten Sie vermeiden:

  • Religiöse Bezüge: Verwenden Sie christliche oder religiöse Formulierungen nur dann, wenn Sie sicher sind, dass die Hinterbliebenen gläubig sind. Im geschäftlichen Umfeld sind solche Bezüge in der Regel nicht angebracht.
  • Floskeln: Sätze wie „Die Zeit heilt alle Wunden“ oder „Auch für Sie wird es wieder freundliche Tage geben“ klingen zwar gut gemeint, werden von Trauernden aber oft als oberflächlich oder anmaßend empfunden.

Extratipp: Ein Kondolenzschreiben wirkt am stärksten, wenn es individuell und ehrlich formuliert ist. Vermeiden Sie Standardphrasen und greifen Sie stattdessen zu persönlichen Worten.

 

FAQ – Häufige Fragen rund ums Kondolenzschreiben

1. Was gehört unbedingt in ein Kondolenzschreiben?

Ein Kondolenzschreiben enthält persönliche Worte der Anteilnahme, eine kurze Würdigung des Verstorbenen und einen tröstenden Abschluss.

2. Wann sollte man ein Kondolenzschreiben verschicken?

Am besten innerhalb weniger Tage nach Bekanntwerden des Todesfalls, damit die Anteilnahme rechtzeitig ankommt.

3. Muss ein Kondolenzbrief immer handschriftlich sein?

Nicht zwingend. Handschrift wirkt persönlicher, aber zumindest Anrede, Grußformel und Unterschrift sollten handschriftlich erfolgen.

4. Wie lang sollte ein Kondolenzschreiben sein?

Kurz und prägnant. Meist reicht eine Seite mit wenigen, ehrlichen Sätzen.

5. Welche Formulierungen sollte man in einem Kondolenzbrief vermeiden?

Vermeiden Sie Floskeln wie „Die Zeit heilt alle Wunden“ oder allgemeine Sprüche, die unpersönlich oder belehrend wirken.

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