Vorsicht, Energievampire!

Schützen Sie Ihr Team mit Hygiene und Motivation vor chronisch Unglücklichen

Vampir Mund Zähne
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Woran liegt es, dass manche Menschen immer unzufrieden sind? Egal, wie sehr Sie als Assistentin und Sekretärin ihnen entgegenkommen – Sie werden es ihnen nie recht machen. Lesen Sie hier warum manche Kolleginnen und Kollegen nur glücklich sind, wenn sie nörgeln, und wie Sie Ihr Team vor “Energievampiren” schützen.

Der ständig unglückliche Schwiegervater, der scheinbar sein ganzes Leben den gleichen mürrischen Gesichtsausdruck trägt; die immer jammernde Nachbarin, die scheinbar nur glücklich ist, wenn sie von ihren Krankheiten erzählt. Oder Ihr gestresster Chef, den Sie noch so viel Arbeit abnehmen – es wird nie genug sein. Diese Menschentypen sind wie schwarze Löcher, die jede Energie um sie herum gierig aufsaugen.

Die Unglücksfalle: wenn Glück mit Faulheit verwechselt wird

Wie Vampire das Licht, so scheuen Energievampire bewusst das Glück. Denn für sie bedeutet Glücklichsein Faulheit, wie die US-Fachzeitschrift Scientific American berichtet. Wenn sie nicht ständig jammern, schimpfen oder sich sorgen können, fühlen sich diese Unglückspilze regelrecht unwohl.

Ihr einziger Lichtblick ist, wenn sie auch andere – vorher glückliche – Menschen in die Unzufriedenheit reißen. Aus dieser Unglücksfalle können sich die Unglücklichen nur selbst befreien, etwa indem sie

  • sich die blockierende Geisteshaltung bewusst machen,
  • akzeptieren, dass auf Glück keine „Bestrafung“ durch Unglück folgt,
  • lernen, die Freude über große und kleine Dinge systematisch anzunehmen.

Hygiene und Motivation schützen vor Energievampiren

Als Assistentin und Sekretärin haben Sie natürlich nicht die Zeit, um jeden chronischen Nörgler im Team unter Ihre Fittiche zu nehmen. Aber Sie können dafür sorgen, dass die Teamstimmung unter solchen Energievampiren nicht kippt. Zum Beispiel, indem Sie die Team-Hygiene und -Motivation auf einem gleichbleibend hohen Level halten.

Nach der Zwei-Faktoren-Theorie des US-amerikanischen Psychologen und Arbeitswissenschaftler Frederick Herzberg bestimmen vor allem „Motivatoren“ und „Hygiene“ die Arbeitszufriedenheit.

  • Gute Hygienefaktoren verhindern Unzufriedenheit im Team. Die Krux: Läuft alles gut, sind sie unsichtbar. Hapert es aber an diesen Faktoren, spürt das jeder deutlich.
  • Zu den Hygienefaktoren zählen: Gehalt, Führungsstil, Arbeitsbedingungen, zwischenmenschliche Beziehungen und Arbeitssicherheit.
  • Motivatoren beziehen sich auf den Inhalt der Arbeit. Sie können zwar die Zufriedenheit senken, müssen es aber nicht zwangsläufig. Wichtig ist vor allem das Zusammenspiel zwischen Hygiene und Motivatoren.
  • Zu den Motivatoren gehören: Erfolg, Anerkennung, Verantwortung, Beförderungen und Wachstum.

Im Team wie in der Zwei-Faktoren-Theorie gilt: Das Zusammenspiel zählt

Persönliche Charaktereigenschaften und gesellschaftliche Entwicklungen lässt die Zwei-Faktoren-Theorie allerdings außer Acht. Deshalb bietet sie auch nur eine vereinfachte Verbesserungsmöglichkeit des Arbeitsklimas.

Denn natürlich arbeiten viele Menschen zum Beispiel in karitativen Einrichtungen für wenig Gehalt unter schlechten Arbeitsbedingungen und sind dennoch hochmotiviert und zufrieden. Andererseits brechen fleißige Kollegen mindestens ebenso häufig zusammen, weil sie sich viel zu lang unter untragbaren Bedingungen aufgeopfert haben.

Achten Sie deshalb auf eine ausgeglichene Balance Ihrer Arbeitssituation und möglichst stark ausgeprägte Hygiene- und Motivations-Faktoren.

Dieses Kurzschema zeigt Ihnen die optimale Balance

  • Hohe Hygiene + hohe Motivation: Das ist der Idealzustand. Die Kollegen sind hochmotiviert und arbeiten im optimalen Arbeitsumfeld.
  • Hohe Hygiene + geringe Motivation: Die Kollegen beschweren sich nicht, arbeiten aber nur mit „Söldner-Mentalität“.
  • Geringe Hygiene + hohe Motivation: Die Kollegen jammern viel, sind aber motiviert. Sie mögen ihre Arbeit, leiden aber unter den Arbeitsbedingungen.
  • Geringe Hygiene + geringe Motivation: Das ist der „Worst Case“. Die Kollegen sind höchst unzufrieden, die Arbeitsmoral ist am Boden.