
Natürlich möchte jeder Arbeitgeber, dass Angestellte in ihrer Arbeitszeit möglichst effizient sind. Eine dauerhaft hohe Produktivität ist daher absolut wünschenswert. Doch kann dies vom Arbeitgeber überhaupt beeinflusst werden?
Natürlich sollte klar sein, dass Menschen keine Maschinen sind und daher niemand jeden Tag die gleiche Leistung abrufen kann. Höhen und Tiefen sollten in einem bestimmten Rahmen als normal angesehen werden. Darüber hinaus wird die Produktivität von Angestellten von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Einmal können diese im persönlichen Bereich begründet liegen. Persönliche Gründe können vom Arbeitgeber natürlich nur sehr bedingt beeinflusst werden. Anders sieht es bei den Faktoren aus, die direkt mit dem Arbeitsplatz zusammenhängen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, positiv auf die Motivation und Produktivität der Angestellten einzuwirken.
1. Das Arbeitsumfeld
Das Umfeld in welchem wir unsere Arbeit verrichten und jeden Tag viele Stunden verbringen, hat einen enormen Einfluss auf die Motivation und die Produktivität. Dies beginnt bei der technischen Ausstattung des Arbeitsplatzes. Wenn der Rechner ständig abstürzt oder die wichtige Software fehlt, ist an produktives Arbeiten kaum zu denken. Damit die Arbeit nicht ständig unterbrochen werden muss und der Frustpegel steigt, sollten die technischen Anforderungen stimmen. Aber auch die Arbeitsplatzgestaltung ist wichtig. Dies betrifft vor allem die Größe und Einrichtung. Jeder Mitarbeiter braucht ausreichend Raum, an dem eine freie Entfaltung möglich ist und der nicht zu laut ist. In Verbindung damit steht ebenfalls die Ergonomie. Niemand kann langfristig produktiv sein, wenn Rücken oder Nacken schmerzen, weil der Bürostuhl schlecht und der Schreibtisch zu klein ist. Auch gute Lichtverhältnisse dank Tageslicht bzw. richtiger Zimmerbeleuchtung helfen, dass sich Mitarbeiter wohl fühlen und Augen nicht überanstrengt werden.
Dies nützt allerdings sehr wenig, wenn das Büro dreckig ist und im Chaos versinkt. Auch wenn das Bedürfnis nach Sauberkeit bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt ist, hat Dreck grundsätzlich einen negativen Einfluss auf unser Wohlbefinden und dies wirkt sich auch auf Motivation und Produktivität aus. Hinzu kommt, dass eine verdreckte Teeküche oder unsaubere Toiletten ein Wohlfühlparadies für Keime und Krankheitserreger sind und nichts wirkt sich schlechter auf die Produktivität aus, wie eine Krankheit. Damit Ansteckungsgefahr verringert und Wohlbefinden erhöht werden, sollte also regelmäßig gründlich gereinigt werden, am besten von einer Reinigungsfirma, die sich mit einer effizienten Büroreinigung auskennt.
2. Anforderungen
Nachdem das äußere Umfeld der Arbeit betrachtet wurde, gilt es nun, den Kern der Arbeit zu betrachten, die Arbeit selbst bzw. Das Anforderungsniveau der Arbeitsaufgaben. Dies muss natürlich für jeden Mitarbeiter individuell betrachtet und eingeschätzt werden. Denn es gilt bei der Arbeitsanforderung bei jedem Angestellten das richtige Maß zu finden. Denn sowohl Über- als auch Unterforderung führen zu Frust und Demotivation. Bei Unterforderung kehrt schnell Langeweile ein sowie das Fehlen von Wertschätzung und Vertrauen. Wer sich bei seiner Arbeit nicht gefordert fühlt, wird selbst die vermeintlich unwichtige oder langweiligen Arbeiten immer langsamer und ungenauer verrichten und macht häufiger Fehler. Im schlimmsten Fall kann permanente Langeweile zu einem Bore-out führen, welches, genau wie das Burn-out-Syndrom, zu Depressionen und Angstzuständen führen kann.
Burn-out gefährdet sind hingegen jene Mitarbeiter, die sich permanent überfordert fühlen. Diese Überforderung kann qualitativer oder quantitativer Natur sein. Qualitativ heißt, wenn die Aufgabe selbst zu kompliziert ist für den Mitarbeiter, weil beispielsweise die entsprechenden Erfahrungen oder Fachkenntnisse fehlen. Ist die Menge der gestellten Aufgaben zu groß und in der vorgegebenen Zeit nicht zu schaffen, dann ist von quantitativer Überforderung zu sprechen. Dies führt mittelfristig zu Frust und dazu, dass die betroffene Person immer weniger produktiv ist. Im schlimmsten Fall können Menschen, die dauerhaft über- oder unterfordert sind wegen Burn-out oder Bore-out eine lange Zeit komplett ausfallen.
3. Wertschätzung
Im Idealfall sind Mitarbeiter mit Ihren Aufgaben weder über- noch unterfordert und erzielen in einer angemessenen Zeit gute Ergebnisse. Damit dies so bleibt, ist die Wertschätzung der Arbeit ein wichtiger Faktor für Zufriedenheit und dauerhafte Motivation. Wer sich wertgeschätzt fühlt arbeitet gern und produktiv. Wertschätzung kann und sollte man seinen Mitarbeitern auf verschiedene Arten zukommen lassen: Sowohl psychologisch als auch materiell. So reagieren Menschen positiv auf Lob und verbale Anerkennung. Daher sollten Chefs nicht zu sehr geizen. Ein weiterer Vorteil: Es kostet nichts. Wird die Leistung der Angestellten stets als gegeben angesehen und unkommentiert registriert, entsteht irgendwann Frust und der Mitarbeiter wird auf Dauer vielleicht nicht mehr alles geben, da es nicht registriert wird. Aber nur Lob allein ist langfristig auch zu wenig. Weitere Rahmenbedingungen wie Bezahlung oder flexible Arbeitszeiten sind eine weitere wichtige Form der Anerkennung. Wer zwar stets gelobt, aber immer schlecht bezahlt wird, nimmt das Lob irgendwann nicht mehr für voll. Die freie Arbeitszeitgestaltung oder auch die Möglichkeit hin und wieder im Homeoffice zu arbeiten zeugt hingegen von Vertrauen in die Mitarbeiter, welches sie anspornt, weiterhin volle Leistung zu erbringen.
4. Arbeitsatmosphäre
Auch die Stimmung zwischen den Angestellten und das Verhältnis zur Chefetage spielt eine wichtige Rolle für die Arbeit. Wer mit den Kollegen gern zusammenarbeitet, kommt lieber zur Arbeit. Ein kurzer Schwatz in der Küche hilft, den Kopf wieder freizubekommen und danach umso effizienter zu arbeiten. Auch gemeinsame Projekte werden erfolgreicher, wenn die Chemie innerhalb des Teams stimmt und alle “an einem Strang ziehen”.
Andererseits wirkt sich ständiges Konkurrenzdenken, Antipathie oder gar Mobbing negativ auf das Arbeitsergebnis der Mitarbeiter aus. Hier sollten Vorgesetzte stets schnellstmöglich handeln. Da dies nicht nur schlecht für die Produktivität für den Moment ist, sondern sich langfristig auch negativ bei potenziellen neuen Mitarbeitern herumsprechen könnte. Auch ein gutes Verhältnis zum Chef wirkt sich positiv aus. Denn Arbeitnehmer fühlen mehr Verantwortung für Ihre Arbeit und deren Ergebnis, wenn sie sich mit dem Arbeitgeber verbunden fühlen. Wenn der Chef eher als Mentor denn als jemand wahrgenommen wird, vor dem man Angst haben muss (oder keinen Respekt), möchte man auch mit guter Arbeit glänzen.
Wie groß welcher dieser Einflussfaktor auf die Produktivität im einzelnen ist, ist individuell verschieden. Für den einen ist eine gute Bezahlung sehr motivierend, für andere ist es das Team, wieder andere definieren sich über die Aufgabe. Aber alle Faktoren haben einen Einfluss und sollten möglichst vom Chef Beachtung finden.