Lieber “Schwesternwirtschaft” statt Angst vor Konkurrenz

Lieber „Schwesternwirtschaft“ statt Angst vor Konkurrenz
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Trotz neu eingeführter Frauenquote arbeiten heute weniger Frauen in den Vorständen von börsennotierten Unternehmen als noch vor zwei Jahren. Dabei machen wir uns das Leben oft selbst schwer. Denn auch wenn der Vorstand nicht unser Ziel ist, gibt es doch einige Tipps, die uns den beruflichen Erfolg erleichtern. Zum Beispiel die erfolgreiche “Schwesternwirtschaft”.

Immer weniger Frauen arbeiten in den Vorständen börsennotierter Unternehmen. Das zeigte vor wenigen Wochen Studie der Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Im Vergleich zu den Vorjahren sind heute nur noch knapp 5,4 Prozent der Vorstandsposten von Frauen besetzt. 2014 waren es noch 5,55 und 2013 noch 6 Prozent. Doch woran liegt das?

Die Angst vor (weiblicher) Konkurrenz versperrt den Weg nach oben

Die meisten männlichen Chefs schätzen an ihren weiblichen Mitarbeiterinnen ihre Diplomatie und soziale Kompetenz. Geht es aber um Führungsqualitäten, sind eher männliche Eigenschaften wie Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein gefragt*. Dabei stolpern die meisten Frauen auf dem Weg nach oben über typische Karrierekiller:

  • Sie machen zu wenig Eigen-PR und betonen ihre Leistungen zu wenig.
  • Sie delegieren zu selten und laden selbst unwichtige Arbeiten auf die eigenen Schultern, aus Angst, jemand anderem zur Last zu fallen.
  • Sie stellen ihr Licht unter den sprichwörtlichen Scheffel und reden lieber um den heißen Brei, als klipp und klare Ansagen zu verkünden.
  • Sie fürchten die Konkurrenz anstatt mit ihr im Sinne des gegenseitigen Wohls zusammenzuarbeiten.

Ein lebendiges Netzwerk wächst, gedeiht und trägt schnell “Früchte”

Die Lösung der meisten, wenn nicht gar all dieser Karrierekiller, liegt im Nutzen verborgener Synergien. Denn wenn Sie ein lebendiges Netzwerk hegen und pflegen, ernten Sie bald erste Erfolge: Sei es, dass Sie so zum Beispiel endlich schwere Aufgaben auf mehrere Schultern aufteilen, für Ihre hervorragenden Leistungen bekannt und geschätzt werden oder einfach miteinander produktiv statt gegeneinander kontraproduktiv arbeiten können. Befolgen Sie dazu einfach die Strategie der meisten erfolgreichen Männer:

  • Sie beobachten und analysieren zunächst ihr Umfeld.
  • Sie suchen sich dann diejenigen heraus, von denen sie Unterstützung bekommen.
  • Sie vernetzen sich mit ihnen.
  • Sie bilden Kooperationen …
  • … und heben sich schließlich gegenseitig “nach oben”.

Eher Mauerblümchen als “Rampensau”? Auch Netzwerken ist lernbar

Sie halten sich bei Treffen und Veranstaltungen lieber vornehm zurück? Sie beobachten lieber, als sich ins Getümmel zu werfen und mit Wildfremden sofort los zu plaudern? Nicht jede Sekretärin und Assistentin besitzt das Talent zum sicheren Netzwerken von Geburt an. Mit den folgenden Tipps knüpfen und pflegen Sie Synergien und gute Kontakte quasi mit Links:

  • Strahlen Sie Optimismus und Stärke aus.
    Gehen, stehen und sitzen Sie aufrecht. Betrachten Sie Ihre Umgebung offen, neugierig und freundlich. Behalten Sie einen offenen Blick und erwidern Sie Blicke, anstatt ihnen auszuweichen.
  • Erzeugen Sie positive Aufmerksamkeit.
    Werden Sie neugierig auf Ihre Mitmenschen und gehen Sie auch davon aus, dass Ihre Kolleginnen/Kollegen sich für Sie interessieren. Sprechen Sie positiv über Ihre Tätigkeiten, über Ihren Job, über Ihr Leben und machen Sie weder sich noch Ihre Arbeit klein. Wichtig: Erzählen Sie auch über andere nur Gutes – so wird Ihr Gegenüber beruhigt davon ausgehen, dass Sie auch über ihn/sie nur Gutes sagen.
  • Pflegen Sie Ihr (Namens-)Gedächtnis.
    Erkundigen Sie sich im Gespräch über den Menschen Ihnen gegenüber. Merken Sie sich seinen/ihren Namen und informieren Sie sich über die Tätigkeitsfelder. Je mehr ehrliches Interesse Sie am Leben und Wirken Ihres Gegenübers zeigen, umso positiver bleiben Sie in Erinnerung.

* Das zeigte jüngst auch eine Studie der TU München